Kommentar zum Zeitungsartikel von Stefan Lieblein am Ende des Artikels.


26.03.2003 19:34

Waschplatz für Panzer im Grünen

Schweinfurt Die US-Armee beabsichtigt, an der Heeresstraße im Bereich Brönnhof, in der Gemarkung Dittelbrunn, einen Panzerwaschplatz zu bauen. Das Projekt soll zwei Millionen Euro verschlingen.

Weil die Finanzierung noch nicht steht, können die Genehmigungsverfahren für das Projekt allerdings noch nicht anlaufen, erklärt Norbert Böhm. Der Leiter des Staatlichen Hochbauamtes Bad Kissingen rechnet deshalb "frühestens 2004" mit einem Baubeginn. Die stockenden Genehmigungsverfahren seien auch der Grund dafür, warum das Thema bislang noch nicht öffentlich im Gemeinderat Dittelbrunn behandelt worden ist, sagt Böhm.

Das Wald-Areal, das für den Panzerwaschplatz gerodet werden muss, hat eine Fläche von 8600 Quadratmetern. Nach Angaben von Böhm können die Baumbestände, die sich im Besitz des Bundes befinden, "ohne gravierende Bedenken" gefällt werden. Es handle sich hier um keinen Bannwald. Im Gegenzug müsse die US-Armee "Ersatzflächen" im Bereich des Brönnhofs anlegen.

Dass die US-Armee einen Panzerwaschplatz in diesem Gebiet anlegt, begründet Robin Fischer, Master Planer (Städteplaner) bei der US-Armee in Schweinfurt, mit der Verkehrssicherheit. Die Hinterlassenschaften von verschmutzten Panzern auf ihren Fahrten zu den Waschplätzen in die Conn-Barracks oder in die Ledward-Kaserne stellten ein zu hohes Risiko für die anderen Verkehrsteilnehmer dar. Der geplante Waschplatz soll mit einer Spritzkabine und einem Handwaschplatz ausgestattet werden.

Man habe zwar gehofft, das Projekt noch in diesem Jahr realisieren zu können, sagt Fischer, aber nun fließe das Geld erst nächstes Jahr. Die zwei Millionen Euro stammen aus dem Budget der Military Construction Army (MCA) und müssen als militärische Baumaßnahme vom amerikanischen Kongress bewilligt werden.

Die Frage, was im Falle einer Schließung des Standortes Schweinfurt beispielsweise mit einer versiegelten Fläche wie dem Panzerwaschplatz geschehen würde, beantwortet Fischer diplomatisch: "Dies wäre Verhandlungssache zwischen den deutschen und amerikanischen Behörden." Möglicherweise würde die US-Armee die Kosten für die Renaturierung übernehmen. Das Beschäftigen mit dieser Frage sei graue Theorie, zumal heute niemand weiß, "wie sich die großpolitische Lage entwickelt", so Böhm.

Von unserem Redaktionsmitglied Klaus Landeck

von www.sw-tagblatt.de


Sehr gut. Jetzt darf man öffentlich darüber diskutieren.

Es soll sich um das Gebiet an dem Verbindungsweg zwischen Hambach und Zell handeln, das rechter Hand von der Heeresstraße, kurz bevor man links auf den Betonweg nach Zell abbiegt, in Richtung Hambach liegt. Genaues ist da leider noch nicht mitgeteilt worden.

Apropos Mitteilung: Durch Zufall hat Bürgermeister Herterich am 17. März von dieser Maßnahme Wind bekommen, als der zuständige Förster bei der Gemeinde nachfragte, ob die Gemeinde über eine Rodungsvorhaben der Army im Umfang von 10 ha (10.000 qm !!!) Bescheid weiß. 
Noch am selben Tag wurde in der nicht öffentlichen Gemeinderatssitzung darüber beraten. 
Warum nicht öffentlich? Weil zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei offizielle Anfrage bei der Gemeinde Dittelbrunn eingetroffen war, und man wollte berechtigterweise erst Fakten zusammensammeln. 

Nachdem dieses Vorhaben nun vor der offiziellen Mitteilung schon über die Presse veröffentlicht wird, fällt das sowieso weg. 

Muss man so was wirklich zuerst von der Presse erfahren?


Auftretende Fragen, die sich jeder stellen sollte: 

Es handelt sich zwar um Staatswald, aber muss eine Gemeinde nicht vorab über ein Rodungsvorhaben auf ihrem Gemeindegebiet informiert sein? 

Woher bezieht die Army das Wasser zum Panzerwaschen?

Wo geht das Abwasser/Regenwasser hin? 

Wenn aus einer Fläche von 8600 qm das Regenwasser vom ersten starken Regenschauer über den Lauerbach in den Marienbach abläuft: 
Sollen sich die Dittelbrunner schon mal die Gummistiefel anziehen? 

Wie viele Panzer können auf einer Beton-Fläche von 8600qm gewaschen werden? (Eine einzige Spritzkabine auf einer Fläche von 14-18 zubetonierten Bauplätzen?)

Selbst wenn ein Panzer 10 m mal 10 m, also 100 qm, braucht, würden immer noch 86 Panzer Platz haben. Handelt es sich eher um einen Panzerparkplatz? Ist die Fläche nicht zu groß?

Wieviel Lärm machen 86 Panzer? (Entfernung Luftlinie nach Hambach ca. 1,5 km, nach Zell höchstens 1 km)

Wozu besitzt die Army jetzt schon zwei Panzerwaschplätze? Einer direkt auf dem Brönnhof und einer nördlich der Ledward Barracks.

Welche " anderen Verkehrsteilnehmer" gibt es auf der Heeresstraße zu schützen?
Die Heeresstraße vom Brönnhof bis zur Ledward ist für andere Verkehrsteilnehmer gesperrt.
Ist vielleicht mit einer Öffnung für den normalen Verkehr zu rechnen?

kurze Zusammenfassung:

Seit Bestehen der Heeresstraße, vermutlich im Jahre 1936-39, war die Verschmutzung ein Thema. Seit die Army 2 Waschplätze besitzt ist eigentlich Ruhe eingekehrt. Man konnte als Nachbar damit leben. Jetzt ist urplötzlich und fast hinterhältig ein Riesending geplant.
Ist dieses Projekt wirklich nötig?
Wird unter einem vordergründig fadenscheinigen Argument etwas Anderes gedeckt?